Autorinnen und Autoren

Harald Mueller

Harald Mueller (* 1934 in Memel/Ostpreußen, nach dem Krieg aufgewachsen in Lütjenburg/Holstein) arbeitete als Bergmann, Hotelboy, Telefonist und Dolmetscher, bevor er 1955 seine Ausbildung zum Schauspieler begann und in München Literatur- und Theaterwissenschaft studierte. 1968 debütierte er mit GROSSER WOLF als Dramatiker, von 1971 bis 1974 war er Dramaturg am Schiller-Theater in Berlin, 1985/86 wurde sein Stück TOTENFLOSS auch international ein Erfolg und in zwölf Sprachen übersetzt. "Harald Mueller stellt aus Spiegelscherben Röntgenbilder her: Aufforderungen zum Erschrecken." (Heiner Müller) Mueller, der in Berlin und Klappholttal/Sylt lebt, erhielt u.a. den Gerhard-Hauptmann-Preis.

Von Harald Mueller ist beim Deutschen Theaterverlag erhältlich :

Theaterstücke:

*Totenfloß

"Es scheint wie ein fremder Stern, aber alle Spuren beweisen: Der Stern war unsere Erde. Herrscher über das Untotenreich der Verbannten, Verseuchten ist ein Wesen, halb Mensch, halb Tier: Checker. Zwanghaft untersucht es ständig den eigenen Körper, den Grad der Vergiftung, und seine Sprache ist selber eine monströse Mutation. Irgendwo auf ihrem Weg zum Rhein treffen die Irrläufer einen alten Mann: 'Kuckuck', ein 'Neunzehnhunderter', einer, der unsere Sprache über die Apokalypse hinweggerettet hat - sein predigerhaftes Hochdeutsch, Altdeutsch ist die sonderbarste Dissonanz zum Trümmerdeutsch der Nachgeborenen.

*Doppeldeutsch

Eine deutsch-deutsche Satire.

*Stille Nacht

 In Strandgut, Stille Nacht und Winterreise hat Mueller mitsamt seinen Figuren so etwas wie den sozialen Aufstieg vollzogen - aus der Welt der Verlorenen, der Asozialen hinauf ins Klein- und Karrierebürgertum." (Die Zeit)