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Gesine Danckwart

Gesine Dankwart, geboren 1969 in Elmshorn und aufgewachsen auf dem Land bei Lübeck, arbeitete an Theatern in Wien, Mühlheim und Berlin, studierte Theaterwissenschaft und gründete eine Spielstätte für freies Theater in Berlin-Moabit. Ihren Durchbruch hatte sie 1999 mit "Girlsnightout" Gesine Danckwart lebt und arbeitet heute als Theatemacherin in Berlin.

"Sie spielt mit intellektuellen Jargons, zitiert von der Werbung bis zur Bauernregel, beherrscht die säuselnden Sounds der Frauenzeitschriften und Kosmetikprospekte, beutet das alltägliche Phrasengedresche aus und stellt es doch, oft nur durch eine kleine grammatische Veränderung, in neue, boshafte, verzweifelt lustige Zusammenhänge" (THEATER HEUTE)   

Von Gesine Danckwart ist beim Deutschen Theaterverlag erhältlich :

Theaterstücke:

*Girlsnightout

Sie suchen Zärtlichkeit und Bestätigung. Sie wollen sich amüsieren. Am besten noch heute Abend. Ganz normale junge Frauen eben, in einer Girlsnightout.

*Täglich Brot

Um das tägliche Brot im ursprünglichen Sinn geht es längst nicht mehr. Fünf einsame Tages(ge)schichten werden geschrieben vom Kampf um Selbstwertgefühl und Erfolg, gegen Einsicht in die Absurdität der verrichteten Dienstleistungen und des eigenen Daseins.

*Arschkarte

Ein Quartett von jungen Menschen, vier Erfolgreiche, denen irgendwas fehlt. Sie sprechen im Stakkato der verletzten Sieger. Gespräche führen sie nicht. Wirklichkeits- und Wahrheitspartikel schwirren durch ihre Worte und manch ein Fetzen einer vagen Erinnerung. "Gestern", sagt eine der Frauen, "da habt ihr doch auch geredet. Da haben wir uns doch unterhalten über etwas. Da hatten wir ein Thema, Quatsch, verschiedenste Themen."
Auch dieser Text von Gesine Danckwart ist ein Versuch, Monologe aufzubrechen und gegeneinander zu schneiden, in denen sie versucht, "das Chaos neu zu bündeln".

*Heißes Wasser für alle

"Heißes Wasser für alle ist eine Installation von Text, Musik, Schauspielern und diesem Reden, diesem Reden zum Überleben gegen den Abgrund, nur zu wem, zu wem eigentlich, und sich fragen und wer könnte antworten, wo wir doch eigentlich in der westlichen Wunderwelt, und woanders nicht mal Wasser, und es ist banal, aber dieser Pulli war einfach zu billig, und wieder hatte sie das falsche gesagte, und er kroch an diesem endlosen Sonntag die Wände hoch, in diesem Büro, wo er hingegangen war, um die Zeit zu verkürzen und dann erschallte endlich diese Hymne in den Zweizimmerwohnungen und alle formierten sich zum Chor des Wir.
Heißes Wasser für alle ist dieses Emailschild, das für uns längst vergangene Forderungen nach Lebensqualität stellt, ist nach der Orgie und immer vor der Orgie. Heißes Wasser für alle stellt verzweifelt die Frage nach dem leichten Überleben, hier und immer hier, scheiternd vor dem Anderswo." (Gesine Danckwart)

"Ich gehe in meiner Arbeit von einer unsortierten Weltlage aus, von einer Welt, die scheinbar sehr einfach oder platt ist. Der Verlauf einer Geschichte interessiert mich nicht, nicht die naturalistisch-dialogische Wechselrede, dieses gibt es auf anderer Ebene, zwischen Innen- und Außerperspektive zum Beispiel."
(Gesine Danckwart in Der Standard)

*Meinnicht

Das Beunruhigende dieser Welt ist nicht das Chaos, das Unbekannte, sondern die scheinbare Überschaubarkeit, und dagegen das eigene Nichtübereinstimmen mit einer endbeherrschten Wirklichkeit ... Meinnicht zeigt einen Ausschnitt aus der Wunderwelt. Er ist wahllos, keine Milieustudie, keine Klasse, das Irgendwo wird auf der Szene erfunden. Die Personage des Stückes befindet sich in unterschiedlichen Aggregatzuständen / Seinsformen.

Meinnicht entstand als Auftragsarbeit im Rahmen des Frankfurter Positionen 2001 und wurde am 4. Oktober 2001 in einer szenischen Lesung vorgestellt. Die Lesung wurde auf hr2 gesendet.

Wunderland

Im Wunderland sind sie alle zu Hause: die Armen, die Karrieristen, die Jungen, die Mütter, die Arbeitslosen - Danckwartsche Stadtfiguren. Schwerelos tauchen sie immer wieder aus diesem literarischen Mosaik des urbanen Neben-, Gegen- und Miteinanders auf. Das feinsinnige Abbild einer grausamen, aber auch vielversprechenden Großstadtrealität.

*Überall in der Badewanne, wo nicht Wasser ist

Monolog für eine schnellsprechende Schauspielerin.