Theaterstücke

*Johann Meyerhofer oder die Einführung der Hausnummern (schwäb.)

Den Johann Meyerhofer hat es wirklich gegeben. Er lebte vor rund einhundertfünfzig jahren in einem kleinen Dorf namens Beuren, nahe der freien Reichstadt Ulm. Der Schreibwut eines Amtmanns, der zu jener Zeit für die Kartause Buxheim, der das Dorf gehörte, tätig war, ist es zu verdanken, dass uns diese Geschichte erhalten geblieben ist. Im Jahre des Herrn 1768 hatte die Obrigkeit entschieden, dass zur Vereinfachung des Verwaltungswesens, gemeint war natürlich vor allem das Steuerwesen, eine Hausnummer an die Stelle des bis dahin üblichen, traditionellen Hofnamens treten solle. Bis zu diesem Zeitpunkt waren auch auf ofiziellen Schreiben Adressangaben üblich wie: Kirchenbauer oder Linsenbauer, oder Bäuerle, wie der kleinste Bauer eines Dorfes allgemein betitelt wurde, dazu der Name des Ortes. Dies genügte allerdings mehr schlecht als recht, um eine Person in einem Ort ausreichend zu kennzeichnen. DIe immer komplizierter werdenden Strukturen des Gemeinwesens machten es unumgänglich, dass für die Bewältigung postalischer, verwaltungstechnischer oder auch gerichtlicher Abläufe eindeutige Zuordungen getroffen werden mussten. Die Notwendigkeit der Einführung der Hausnummer war also ohne Zweifel sehr sinnvoll und logisch, und in den Städten der damaligen Zeit längst üblich. Aus heutiger Sicht betrachtet, hatte diese einfache, verwaltungstechnische Maßnahme allerdings durchaus eine geschichtliche Tragweite. Man könnte fast behaupten, dass die harmlose Hausnummer der Auslöser war für eine Flut von Nummern, unter denen der Mensch unserer Tage in irgendeiner Weise aktenkundig ist. Man denke nur an die Vielzahl der Nummern, die uns heute erst als richtigen Menschen auszeichnen: die Autonummer, Telefonnummer, Kontonummer, Steuernummer, Sozialversicherungsnummer und viele viele Nummern mehr. Ob es Weitblick war beim Schreinermeister Meyerhofer, der verhindern wollte, dass an seinem Haus von Amtswegen eine Hausnummer angebracht wird oder bare Sturheit, sei dahingestellt. Sicher ist, dass sich diese Geschichte überall in Schwaben hätte zutragen können, denn die Mentalität, wenn auch in den Nunacen verschieden, beherbergt doch im ganzen Land den gleichen Kern: den Widerspruchsgeist! So könnte also statt Stuttgart (in der vorliegenden Fassung habe ich mich für den "Ort allen Übels" entschieden) durchaus auch Mannheim oder Augsburg stehen. Dies soll den einzelnen Theatergruppen vorbehalten bleiben. Ein Wort noch zum Dialekt: Das Stück spielt in einem kleinen Dorf, dort ist die Umgangssprache gewöhnlich derb. Verwenden Sie also die derbste Form des Dialekts, die bei Ihnen gesprochen wird. 

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Zu diesem Stück gehört außerdem: Tantieme von 10% der Bruttoeinnahmen pro Aufführung (+ Mwst.) mindestens aber:

Bestelldetails

Bestellnummer

E 277

Preis

14.50 €

Mindest​bestellmenge

12 Stück

Spieldauer

160 Minuten

Anzahl der Spieler

W:7 M:13
Doppelbes. möglich

Alter

Erwachsene