Aus dem Garten des Padischah sind ein paar Aprikosen gestohlen worden, aber der Dieb konnte entwischen. Da ergreifen die beiden Wächter in ihrer Furcht vor dem Zorn des Herrschers kurzerhand einen Fremden, der gar nichts mit dem Diebstahl zu tun hat und seine Unschuld vergebens beteuert. Volk läuft zusammen, es weiß, wie hierzulande Recht gesprochen wird, und schlägt sich auf die Seite des Fremden. Bald erscheint auch der Padischah mit seinem Gefolge und fällt kurzerhand das Todesurteil. Der Unschuldige kann sich jetzt nur noch mit List retten, indem er vorgibt, eine einzigartige Kunst zu beherrschen: nämlich Gold auszusäen. Von Gier gepackt verspricht ihm der Herrscher das Leben, wenn die Aussaat gelingt. Die Vorbereitungen werden sogleich getroffen, Gold wird herbeigeschafft, aber nur ein ehrlicher Mann darf das Säen übernehmen, weil sonst Schlangen statt des Goldes aus dem Baum wüchsen. Der Verdächtige selbst scheidet aus; aber auch im Gefolge findet sich keiner, der für das Amt taugt. Das Volk spart nicht mit Spott, als einer nach dem anderen unter Ausflüchten ablehnt und auch der Herrscher selbst sich nicht daran wagt. Beschämt gibt der Padischah den Fremden frei und beschenkt ihn obendrein noch für die Lehre, die ihm dieser erteilt hat.