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Rudolf Otto Wiemer

"Am 24. März 1905 wurde ich in Friedrichroda (Thüringen) geboren. Das Schilfwasser floss am Haus vorbei, der Wald lag schräg gegenüber. Im Ort lebten hauptsächlich  Holzhauer, Kuhhirten, Fuhrleute, Wäschebleicher, Seildreher, Kurgäste. Außerdem noch andere, z. B. Geschäftsleute; die fand ich weniger wichtig. Mein Vater, der 1918 in Frankreich fiel, war Lehrer, Sänger, Orgelspieler. Meine Mutter kam aus Stedten, wo es ein Schloss, eine Domäne, eine Schenke mit Kegelbahn und ein Haus für polnische Arbeiter gab. Dort besaß der Großvater die Schmiede. Er machte Pflüge und reiste mit der Lokomobile und der Dreschmaschine zu den herrschaftlichen Gütern über Land. Der andere Großvater war Rektor, mit vielen Kindern und schmalem Gehalt. Nebenher schrieb er Balladen, Erzählungen, Berichte. Die Schule, in die ich zur Zeit des italienisch-türkischen Krieges kam, war anders als heute, doch nicht weniger abenteuerlich. Immerhin hörten wir bei geöffneten Fenstern die Kurkapelle proben. Meine Lehrer habe ich trotz Rohrstock und roter Tinte in guter Erinnerung. Ich sah erstaunt das erste Motorrad, den ersten Zeppelin, den Ausbruch des Ersten Weltkrieges und den letzten Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha. Drei Jahre verbrachte ich im Internat Schnepfenthal, wo wir den Direktor mit Du anredeten und sonntags die hagebuttenroten Fräcke der Salzmannzeit trugen. Von der Revolution bewegt, gründeten wir ein Schülerparlament. In Erfurt hieß das Gymnasium "Himmelspforte", eine freundliche Übertreibung, in Gotha schon ernsthafter "Ernestinum". Das Abitur machte ich 1923. Im Seminar studierten wir Fröbel, Dostojewski, Freud, gewiss eine seltsame Mischung. Daneben probten wir Büchner und den Aufstand gegen die Schulordnung. Kreuz und quer durchstreifte ich Deutschland, las die "Jungen Menschen" von Walter Hammer, später die "Literarische Welt" von Willy Haas und war für alles neue zu haben, für die Jugendbewegung, Brecht, Kafka, Bauhaus, Expressionismus. Ich schrieb erste Gedichte und Spiele, die 1922 in Gotha aufgeführt wurden.  Als Lehrer arbeitete ich in Böhmen und Thüringen. Ich heiratete, habe drei Kinder, war zweimal Soldat, zuletzt in amerikanischer Gefangenschaft; dann Puppenspieler und Lehrer in Othfresen, Salzgitter, Göttingen, bis 1967. Ich schrieb Romane, Erzählunge, Gedichte, Kinderbücher, Stücke für Laien, Hörspiele, bin Herausgeber und Mitarbeiter an Anthologien und Zeitschriften und bekam einen Lyrikpreis. Übersetzungen ins Englische, Amerikanische, Französische, Holländische, Dänische, Finnische, Japanische. Mitglied des Deutschen Schriftstellerverbandes und der Westeuropäischen Autorenvereinigung "DIe Kogge"."

1980 bekam der Autor den Buchpreis des Verbandes evangelischer Büchereien. 1998 ist Rudolf Otto Wiemer gestorben.

Von Rudolf Otto Wiemer ist beim Deutschen Theaterverlag erhältlich :

Theaterstücke:

Die Kinder der Hirten - vergriffen!

Das Stück ist leider vergriffen. Im Falle einer Wiederaufführung setzen Sie sich bitte mit dem Verlag in Verbindung.

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