Ihre zum Teil gefälschten Papiere können sie nicht mehr schützen. Nur einem von ihnen wird es gelingen, sich freizukaufen. Während des qualvollen Wartens macht die entsetzliche Nachricht den Umlauf, dass die KZs im Osten keine Arbeitslager, sondern Vernichtungslager sind. Der Überlebenswillen treibt besonders den Schauspieler Monceau dazu, die Nachricht zu beschönigen. Er traut es den Deutschen, dem Kulturvolk, dem besten Publikum der Welt, nicht zu, dass sie Menschen, gar Künstler verbrennen. Der Aristokrat von Berg bringt diese Selbsttäuschung auf den Punkt: Darin genau liegt die Stärke der Nazis: dass sie das Unvorstellbare tun.
Fluchtgedanken, verzweifelte Hoffnung und nüchterne Hoffnungslosigkeit - einer nach dem anderen wird dem "Professor für Rassenkunde" vorgeführt, kaum einer kehrt aus dem Verhörraum zurück.
Leduc, Psychiater, und von Berg bleiben für eine Weile allein. In ihrem Gespräch erkennt von Berg, woraus sich sein unbestimmtes Schuldgefühl speist, nämlich aus der uneingestandenen Erleichterung darüber, dass er selbst kein Jude ist. Von Berg, der sein Land verließ, um nicht zu den Unterdrückern zu gehören, gesteht sich am Ende ein, dass auch er sich der Mitverantwortung für die grausamen Taten der Deutschen nicht entziehen kann. Den Passierschein, den er erhält, gibt er heimlich an den Juden Leduc weiter. Ein Akt der Humanität, der sofort die Frage nach Schuld aufwirft: Leduc wird ein Überlebender sein.
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F 755
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