November 2022 - Der November ist nicht grau! Hier finden Sie unsere Neuerscheinungen
Der Offenbacher Autor Christoph Eckert („Kidnapping“, „Unter Geiern“, „Die Widerspenstige“) brachte im Sommer sein neues Stück zur Uraufführung:
„Einer von uns“ ist eine furiose Mischung aus Lokalposse, epischem Theater und Kriminalstück. Im Vordergrund steht eine Bürgermeisterwahl, im Hintergrund ziehen charmante Betrüger die Strippen. Kein Wunder, dass Populismus und Politikverdrossenheit eine unheilvolle Verbindung eingehen. Und doch: Das Stück ist eine Aufforderung, das Jammern sein zu lassen und den Kopf nicht in den Sand zu stecken.
Zu diesem Thema erinnern wir an einen schon etwas älteren Sketch von Christa Hagmeyer: „Neue Männer braucht das Land“ (schwäbisch und hochdeutsch in einem Band). Nach einigen textlichen Anpassungen ist er nach wie vor aktuell und witzig.
Aus einer ebenso skeptischen und doch ganz anderen Perspektive blicken die Protagonisten des zweiten Stücks von Benedict Friederich („Ich sehe was“) auf die Menschen. Aus der Sicht der Hausstaubmilben erscheint die menschliche Spezies allzu anmaßend und ignorant. Pete, der mit seiner Freundin Fairy bequem in einem häuslichen Sofa lebt, ist entschlossen, seine Komfortzone zu verlassen, nachdem er faszinierende Bekanntschaft mit rebellischen Krätzemilben gemacht hat. Aber ist deren Plan auch gut durchdacht? Keinesfalls, findet die Hauskatze und setzt den kleinen Pete mächtig unter Druck …
„Von Milben und Menschen“, - ein sehr witziges, wahrhaft mehrmilbiges Stück.
„Last christmas – Eine Leiche zum Fest“ ist trotz des Titels mehr Familien- als Kriminalstück. Denn diese Familie hat es in sich. Ein solches Weihnachtsessen ist das Letzte, an dem man teilhaben möchte. Und für eine Person ist es tatsächlich das letzte …
Falls das Stück als Dinnerkrimi präsentiert wird, darf das Publikum raten, wie hier alles zusammenhängt. Überraschend ist die Auflösung auf jeden Fall! Christina Rothammer, als Autorin und Schauspielerin dem Amateurtheater seit vielen Jahren verbunden, veröffentlicht mit diesem spannenden (Dinner)Krimi ihr erstes Stück im Deutschen Theaterverlag.
Auch hier haben wir einige thematisch passende Einakter herausgesucht: Oh Mutter von Andrew Perkins, Zur Hölle mit der Verwandschaft und Dinner for five von Thorsten Böhner.
„Mein lieber Herr Gesangverein!“ Ein Stoßseufzer, der sich angesichts der Verhältnisse im MGV „Concordia“ förmlich aufdrängt. Talent und Begeisterung gegen autoritären Herrschaftswillen – wer zieht hier wohl den Kürzeren? Zumal dem Verein eine bedeutende Erbschaft zufällt, falls die „Concordia“ den anstehenden Sängerwettbewerb gewinnt. Mit einem Trick will der Vorstand jeden Zweifel daran ausräumen. Doch diesmal hat er seine Vereinsbrüder unterschätzt ... Balthasar Alletsee („Eine höllische Nacht“, „Saloon“ u.a.) gelingt mit dieser musikalischen Vereins- und Liebeskomödie ein ebenso unterhaltsames wie klares Plädoyer für eine Vereinskultur, die weiß, worauf es ankommt. Gesungen wird natürlich auch, ganz nach Belieben.
Als Vorspiel eignet sich zu diesem Stück „Die Macht der Musik“ von Margarete Zahn.
„Marie und Marlene“: Marlene Dietrich ist eine Ikone bis heute. Lange vor dem Zeitalter der sozialen Medien erkannte sie die wesentliche Voraussetzung für Ruhm und Erfolg: Kreation und Kontrolle eines kohärenten Selbstbildes. Volker Doberstein lässt in diesem fiktiven Dialog die am Ende ihres Lebens isoliert lebende Dietrich darüber reflektieren, ob und wofür sich das alles gelohnt hat. Diese Frage wird an das Publikum zurückgespiegelt. Wie beurteilen wir heute den Zwang zur Selbstoptimierung, was ist wichtig im Leben?
Nach dem Stück „Die Monogamie der Socken“, das kürzlich in Österreich furios aufgeführt wurde https://www.youtube.com/watch?v=faGmuA52eq8 veröffentlicht Volker Doberstein mit „Marie und Marlene“ sein zweites Stück im Deutschen Theaterverlag.
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Wir wünschen Ihnen eine schönstmögliche Vorweihnachtszeit und grüßen Sie herzlich
Ihr
Deutscher Theaterverlag
Gabriele Barth