Theaterstücke

*Riesenwirbel - und gar nichts wa(h)r

Shakespeares Komödie "Much Ado About Nothing" entstand um das Jahr 1598. Die erste gedruckte Ausgabe erschien 1600. Der Titel wirkt auf den ersten Blick ebenso allgemein und relativ aussagelos wie bei Shakespeares komödiantischen Endspielen "Wie es Euch gefällt" oder "Was Ihr wollt", ist aber bei näherem Hinsehen genauso trickig ersonnen und listig unterfüttert wie dort. In dem Wort "nothing", das zu Shakespeares Zeiten wohl noch nicht mit lispelndem "th" ausgesprochen wurde, steckt nämlich ein veritables Wortspiel, das die Handlung fein charakterisiert. Natürlich heißt "nothing" ganz wörtlich "nichts" - dem entspricht auch der übliche deutsche Stücktitel "Viel Lärm um Nichts", und tatsächlich beruht ja die ganze wilde Aktion auf der erfundenen, also "nichtigen" Verleumdung durch einen schwarzen Schurken. Unterschwellig (um BEATRICEs hübsche Bemerkung aufzugreifen) verweist dies "nothing" aber noch auf ein anderes Wort "noting". Und um ebendies Problem des richtigen bzw. falschen "Wahrnehmens" kreist schließlich das Stück, und zwar unaufhörlich, mal auf komische, mal auf ernste Art: LEONATO und die arme HERO werden gleich zu Beginn durch eine fehlerhafte Beobachtung auf den irrtümlichen Gedanken gebracht, der Fürst selber wolle um HEROs Hand anhalten. CLAUDIO, irritiert durch die bewußt falschspielende Auskunft DON JOHNs und den ehrlich falschen Eindruck BENEDICKs, läßt sich schon am ersten Abend täuschen, obwohl er den Eheanbahnungs-Plan DON PEDROs doch von Anfang an kannte. BENEDICK und BEATRICE, die nicht wahr(!)haben wollen, wie elementar sie einander verfallen sind, müssen durch ein abgefeimt falsches, in diesem Fall fröhlich (wenn auch nicht ohne Bosheit) inszeniertes Intrigenspiel zur wahren Selbsterkenntnis gebracht werden. Und die gleichen Wahrnehmungsprobleme bestehen bei der zentralen Intrige des Stückes: CLAUDIO und DON PEDRO "sehen" beim Fenster-Fehltritt die falsche Hero mit eigenen Augen - und lassen sich blenden. (Und noch kurz vor Schluß hält CLAUDIO die lebende HERO für deren Phantom-Kusine.) Auch komische Variationen des Themas gibt es reichlich: Polizeichef HUNDSVOGT hat beim Verhör alle Fakten auf dem Tisch und begreift gar nichts, weil er nur an seine abstrusen Präzedenzfälle denkt oder seine persönliche Autorität gefährdet sieht. Und LEONATO hätte unmittelbar vor der Trauungszeremonie den Eklat noch abwenden können -wäre er nur aufmerksamer gewesen, als ihm die Beamten HUNDSVOGT und LEHNSTAB von den kriminellen Ereignissen der vergangenen Nacht Bericht erstatteten. Much Ado About Not(h)ing: Das ist also nicht nur reichlich Lärm um nichts, das ist zugleich eine Komödie der falschen (wodurch auch immer verstellten) Wahrnehmung. Unser deutscher Titel versucht, diesen (kaum übersetzbaren) Doppelsinn wenigstens einigermaßen zu konservieren: Riesenwirbel - und gar nichts wa(h)r.

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Bestelldetails

Bestellnummer

E 336

Preis

14.50 €

Mindest​bestellmenge

12 Stück

Spieldauer

120 Minuten

Anzahl der Spieler

Viele Spieler/innen

Alter

Erwachsene