Juni 2021 - Krimitheater
Liebe Theaterinteressierte,
Krimis sind in der Literatur und im Fernsehen unschlagbar beliebt, aber auch auf den Bühnen wird eifrig gemordet und ermittelt – mit dem Unterschied, dass hier die Kriminalkomödien (und die Dinnerkrimis) den düsteren Stoffen bei weitem vorgezogen werden.
Ein besonders fulminanter Start ist vor einer Weile den Edgar-Wallace-Bearbeitungen von Matthias Hahn gelungen. Aber auch der unkonventionelle Krimi der Autorengruppe „Die Acht“, „Halbpension mit Leiche“, in dem es um ein „Resozialisierungsprojekt“ ehemalige Straftäter geht, erfreut sich seit seiner Veröffentlichung 2018 großer Beliebtheit.
Deshalb möchten wir Ihnen im Folgenden aus unserem großen Krimirepertoire gern die 2020/2021 erschienenen, mal mehr, mal weniger komödiantischen
B ü h n e n k r i m i s ins Gedächtnis rufen:
Eine der berühmtesten Verbrecherfiguren Edgar Wallace‘ ist „Der Zinker“. Maria Jany hat für das „Berliner Kriminaltheater“ eine Bühnenadaption geschaffen, in der weder auf Fallen, falsche Fährten und Schießereien noch auf Liebesleid- und –freud verzichtet wird. Es ist alles drin, was gute Unterhaltung ausmacht! (5D/7H/2 bel.)
Noch berühmter ist Professor Moriarty, der Gegenspieler Sherlock Holmes‘. Den Kampf der beiden Giganten hat Elke Spitzer, bezogen auf unsere heutige Welt, in Szene gesetzt: „Sir Arthur Conan Doyles Sherlock Holmes“ ist im Übrigen die sehr freie Bearbeitung des einzigen von Conan Doyle selbst verfassten Theaterstücks. (1D/4H)
Christine Steinwasser gelingt es in ihren Stücken für Jugendliche und junge Erwachsene immer wieder, Abgründiges und Absurdes in sehr flotte, lustige Spielhandlungen zu integrieren. In ihrem neuesten Stück „Mord ist Chefsache“ (6D/3H) vermietet ein Beerdigungsinstitut seine freien Büroräume aus Versehen doppelt: An die Polizei und an zwei Auftragskiller.
Geldnot ist auch in „Der Vorfall“ von Peter Godazgar der Anlass für einen Einbruch, der zunächst misslingt: Ein Bandscheibenvorfall hindert den Einbrecher an der Flucht. Doch statt ihn anzuzeigen, entdeckt der Überfallene einen Leidensgenossen in dem Dieb und ergreift die Chance, mit ihm zusammen ein neues Leben zu beginnen. Warum auch nicht? Die Ehefrau ist schließlich gerade aus Versehen erschossen worden.
Gerhard Riedls „Liebliche Schwestern“ (3D/1H) zeigt ein Schwesternpaar, das gut geerbt hat und sich um die lästigen Dinge des Alltags nicht mehr kümmert. Da passt es gut, dass sich ein junger Mann als Untermieter bewirbt, der auch Kochen und Einkaufen übernehmen würde. Doch was hat es mit seinem riesigen Messerset auf sich? Ist er überhaupt der, als der er sich ausgibt?
Das Eheduell„Ein tödliches Glas Rotwein“ von Mike Lamarr (2D/2H) besticht durch kammerspielartige Spannung und die elegante Durchführung einer bösen Tat. Eine zutiefst gedemütigte Ehefrau ist entschlossen, ihren Gatten endlich loszuwerden. Was ihr auch gelingt.
Zugegeben, die Geschichte von Timo Leibig, „Blasse Spuren“ (3D/4H) nach dem gleichnamigen Roman des Autors ist düster. Aber der Plot ist auch sehr fesselnd: Ein seit Jahrzehnten verschollener Mann schickt plötzlich seiner Tochter, die er nie kennengelernt hat, ein Paket mit mehreren Millionen Euro. Die Tochter beauftragt die Privatdetektivin Leonore Goldmann, nach ihrem Vater zu forschen. Dieser Auftrag führt sie in einen abgeschiedenen Ort im Allgäu, und es zeigt sich einmal mehr, dass die Vergangenheit niemals bloß vergangen ist.
„Blasse Spuren“ wurde in der Theaterfassung von Timo Leibig und Thomas Hausner 2020 von der Lunabühne in Weißenburg (Bayern) uraufgeführt, dort sind eventuell auch noch weitere Vorstellungen geplant (www.lunatheater.de).
Diese und (fast) alle unsere Theaterstücke können Sie auf unserer Homepage www.dtver.de zur Hälfte des Inhalts anlesen und ausdrucken. Komplette Stücke senden wir Ihnen per Post gegen Unkostenbeteiligung + Versandspesen.
Die monatlichen Newsletter der Jahre 2020/21 mit vielen Tipps und neuen Stücken können Sie ebenfalls dort unter „Newsletter“ nachlesen. Falls Sie auf diesen Newsletter antworten wollen: bitte an theater@dtver.de
Wir freuen uns über Ihr Interesse und wünschen Ihnen einen entspannten Sommeranfang.
Ihr
Deutscher Theaterverlag
Gabriele Barth